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Das Gadertal (ladinisch / italienisch Val Badia) liegt in Südtirol und wird nicht grundlos auch das „Herz der Dolomiten“ genannt. Zentral in den Dolomiten gelegen erstreckt es sich vom Pustertal bis hin zur Sella Gruppe und bietet neben zahlreichen Outdoorsport Optionen auch ein breites Band an Kulturgut zu entdecken. Unser Wochenende Mitte Juni hat wieder einmal unsere Faszination rund um die Dolomiten geweckt und bestätigt, weshalb es uns immer wieder in diese Region zieht – Willkommen in Alta Badia!

Sonnenuntergang am Heiligkreuzkofel


Donnerstag abends erreichen wir uns erstes Ziel: das Naturhotel Miraval am Ortseingang von La Villa. Das Hotel und das Personal strahlen bereits bei unserer Ankunft eine so große Gastfreundschaft aus, sodass man sich hier auf der Stelle wohlfühlt. Unser Abend wird mit einem traditionellen Südtiroler Aperitiv eingeleitet und uns werden kulinarische Ladinische Highlights serviert. Unter anderem die berühmten Schlutzkrapfen und natürlich der köstliche Käse aus der Region. Der Anblick des Sonnenuntergangs am Heiligkreuzkofel unterstreicht dabei die Atmosphäre und unser Abend wird mit einem hervorragenden 4-Gänge Menü gekrönt. Na – wenn das mal keine gute Vorbereitung für den morgigen Tag ist!😊

Am Folgetag geht es für uns seit langem mal wieder an den Fels. Dabei werden wir von einer lokalen Bergführer-Legende begleitet: Manuel Agreiter. Ein Teil der ortsansässigen Alta Badia Guides und ein wahnsinnig netter Bergführer, der viel Pionierarbeit für die Kletterszene rund um Val Badia leistete. Manuel führt gleichzeitig auch die wunderschöne Franz Kostner Hütte unweit des Piz Boé Gipfels. Wir lauschen beim Zustieg und beim Plaisirklettern am Passo Armentarola den spannenden Geschichten rund um seine Person und der Leidenschaft für seine Arbeit. Da es das erste Mal Felsklettern dieses Jahr für uns ist, hat Manuel eine einfache Route um oberen 4. Grad für uns ausgesucht. Nach sieben Seillängen sind wir auch schon durch und seilen ab. Die restlichen Meter geht es zu Fuß zurück zum Passo. Für uns steht nach dieser Tour auch direkt fest: Wir werden Manuel mit Sicherheit auch mal an seinem Rifugio besuchen! 

Abseilen with a view!

Im Anschluss steht ein weiteres Gaumenhighlight auf dem Programm! Wir besuchen den urigen Hof „Lüch d’Alfarei. Mehr als 400 Jahre ist der Hof schon im Besitz der Familie. Der Ladinische Name Alfarëi kommt von den Pappeln, welche den Hof umgeben. Im alten, hölzernen Bauernhaus bekommt man in gemütlicher Atmosphäre ein 6-Gänge Menü serviert. Wir beginnen mit  selbstgemachten Käse, Gerstensuppe, den für uns ganz neu entdeckten Tirtlan, gefüllt mit Spinat und Sauerkraut und es geht weiter mit Schlutzkrapfen. Danach kommt noch der vegetarische Hauptgang und beendet wird das Festmahl mit Kaiserschmarrn und hausgemachtem Zirbenschnaps – Cheers! Der wird auch benötigt nach all dem Essen. Eine ganz, ganz große Empfehlung!  Seit 15 Jahren betreiben die herzlichen Gastgeber Rosa und Anton den Hof bereits in Form des Agriturismo. Wer also in der Gegend um La Villa ist – UNBEDINGT reservieren und in eine kleine Zeitreise starten!

Ein ladinischer Klassiker: Tirteln, auch Tirtlan, Türteln, Tirschtln, Tirschtlan oder ladinisch Tutres genannt! Gefüllt mit Spinat und Sauerkraut – ein Gaumenschmaus!
Die herzlichen Gastgeber des Lüch d’Alafrei

Was darf mit dem Rennrad im Gepäck bei der Gegend rund um Alta Badia nicht fehlen? Die Sella Ronda! Die Tour stand schon sehr lang auf unserer Liste: Bereits im Winter haben wir die Tour mit den Skiern absolviert und so kennen wir die Orte und Pässe, die uns hier bevorstehen. Umso schöner ist es auch sich diese auch aus eigener Kraft heraus zu pedalieren.

Pässe, die das Rennradherz höher schlagen lassen.

Die Höhenmeter schmelzen nur so dahin und die Panoramen lassen die Zeit nur so im Flug vergehen…Wer hier vom Rennradtraum spricht hat wahrlich Recht, denn jeder Pass für sich ist einzigartig. Ob der höchste Punkt am Pordoi Joch, der Blick auf den Langkofel, der Anstieg zum Grödner Joch oder die beißenden Höhenmeter zum Passo Sella. Die kurze Kuchenpause mit Blick auf die Langkofelscharte kommt nach etwas mehr als der Hälfte sehr verdient, denn für uns steht schließlich noch ein Hüttenzustieg an dem Tag an. 

Strudel with a view

Vom Rennradfahren, über’s Klettern bis hin zum Wandern – Egal, ob man ein erfahrene Bergsteiger*In ist oder einfach nur die Schönheit der Natur genießen möchte – hier findet jede*r eine passende Tour. Von sanften Spaziergängen entlang blühender Wiesen bis hin zu langen, anspruchsvollen Gipfeltouren. Das gleiche gilt auf dem Rennrad. Allerdings Höhenmeter sollte man mögen, denn Alta Badia ist ein Paradies für Bergziegen. Obwohl das Gadertal ein beliebtes Reiseziel ist, hat es seinen authentischen Charme und seine Geschichten bewahrt und bietet damit eine einladende Atmosphäre für Naturliebhaber, Kulturinteressierte und Abenteurer gleichermaßen.