Die Gardenacia Hütte gilt als eine der schönsten Hütten rund um Alta Badia. Ein charmanter Rückzugsort inmitten der Dolomiten im Puez-Geisler Naturpark. Die traditionelle Alpenhütte mit Hotelcharakter ist ein Wohlfühlort ihres gleichen. Wir erreichen sie in der späten Nachmittagssonne nach einem Aufstieg über Weg 5 von 650 hm von La Villa aus. Im späten Sommer lässt sich der Aufstieg auch mithilfe des Gardenacia Sessellifts verkürzen. Alternativ kann man auch über den leichten Klettersteig „Les Cordes“ den Hüttenanstieg antreten.
Im späten Nachmittag erreichen wir die Hütte. Der Heiligkreuzkofel nimmt bereits eine rosige Farbe an und wir werden freundlichst vom Hüttenpersonal empfangen. Eine kurze Dusche und schon sitzen wir im Abendlicht auf der aussichtsreichen Terasse. Unser Hunger ist nach unserer Sellaronda-Rennradtour gewaltig. So kommen wir auch auf den Genuss verschiedenster Südtiroler Spezialitäten. Die geliebten Schlutzkrapfen dürfen dabei auf dem Teller natürlich nicht fehlen und zum Abschluss gibt’s noch ein kleines Schokotörtchen, das ich Schokoliebhaber*Innen definitiv ans Herz legen muss. 😉 Wir dinnieren köstlichst und genießen das heimische Ambiente der Hütte. Die letzten Sonnenstunden und das Eintauchen in die Nacht erleben wir auf der Terasse, sowie dem kleinen Aussichtspunkt nahe der Hütte. Müde fallen wir in die gemütlichen Hüttenbetten und lassen um 7 Uhr den Wecker klingen.
Ein spätes Hüttenfrühstück lässt uns gestärkt in unsere Tour auf die markante Spitze über Corvara antreten: Den Sassongher. Wir verlassen die Hütte auf einem schmalen Pfad (Weg 5). Anstelle zur Puez-Geisler Hütten, gehen wir gen Osten in ein weites Tal hinein. Auf dem Weg treffen wir lediglich ein paar kleine Murmeltiere, die sich hier auf der Hochebene ein schönes Zuhause gesucht haben. Über eine kurze felsige Steilstufe geht es aufwärts und wir schlagen den Weg wieder nach Süden ein. An steilen Felswänden vorbei blicken wir hinab ins Val di Juel. Unser Zwischenziel, die Sassongher Scharte auf 2.453 m, liegt bereits in Sichtweite. Die Schneefelder sind unproblematisch und schon sind wir im Aufstieg in Richung Sassongher Gipfel. Ein paar Drahtseilpassagen sind dabei zu überwinden. Wer sich hier unsicher fühlt, sollte eventuell auf ein Klettersteig-Set zurückgreifen – Allerdings sind auch ungesicherte, abschüssige Passagen auf Geröll zu gehen, daher ist die Tour auf jeden Fall nur trittsicheren Berggeher*Innen zu empfehlen.
Die letzten Meter geht es unschwierig in kurzen Kehren auf den Bergrücken und schon sind wir am 2.665 m hohen Sassongher Gipfel. Der Ausblick auf den Sellastock, die Fanes- und Tofanegruppe ist wirklich traumhaft schön und so genießen wir die ruhige Zeit am Gipfel. Von Colfosco / Kolfuschg sehen wir bereits einige Gruppen hinauf zur Scharte wandern. Nach einer kurzen Pause treten wir auch schon den Rückweg zur Scharte an. Allerdings zweigen wir nicht wieder zur Gardenaciahütte ab, sondern wählen den Weg nach Colfosco / Kolfuschg. Wieder entlang steiler Felswände wandern wir bis zur Edelweißhütte weiter und schließlich den Fahrtweg von der Seilbahn hinab in das kleine Örtchen. Von dort bringt uns ein Bus zurück nach La Villa.
