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Die Region Garda-Trentino ist nun schon seit längerer Zeit eines meiner häufigsten Reiseziele. Ob mit dem Mountainbike, mit Kletter- oder Trailrunning-Equipment, auf dem Rennrad oder mal mit Klettersteigset. Hier kommt aufgrund der vielen Möglichkeiten wirklich jede Art von OutdoorsportlerIn auf seine*ihre Kosten – Ganz gleich ob GenießerIn oder mit hohen Ambitionen. 

Stets der Meinung, dass sich bei all den durchaus technischen Garda-Trails am nördlichen Ende des Sees wohl eher keine Graveltaugliche Wege befinden, hat man die Region bisher auch noch nicht als eine Graveldestination im Kopf.

Die Garda-Trentino zeigt sich im Frühlinskleid

Jedoch muss man nach der letzten Woche sagen: Das Gravelbike mitzubringen lohnt sich! Unter dem Motto regional genießen und sportlich Radeln hat sich Lara und mir eine völlig neue Seite der Region gezeigt. Über drei Tage hinweg haben wir die schönsten und kulinarisch lohnendsten Graveltouren in den drei Provinzen Comano Terme, Riva del Garda und Valle dei Laghi entdecken dürfen. 

Unser erster Tag begann in Comano Terme. Die Genusstour unter dem Namen KM0 zielt darauf ab neben dem Radeln regionstypische Produkte, die 0 Kilometer auf dem Teller zurückgelegt haben, kennenzulernen. Die Tour führt durch kleine Dörfer und Bauernhofbetriebe. Wir starten in Ponte Arche fahren über Santa Croce nach Rango – ein kleines Dorf, das nicht grundlos am Ortseingang als eines der schönsten Dörfer Italiens ausgezeichnet wurde.  Nach den ersten Höhenmetern rollen wir zu Maso Pra’Cavai. Einem im Grünen-gelegenen Teil von Bleggio Superiore. Frische Walnüsse, hausgemachter Käse und leckerer Kuchen warten hier auf uns, während sich ein kleiner Wolkenbruch über uns auslässt.

Der Regen lässt nach und gestärkt geht es wieder richtung Süden, wo wir Fiavé in die Route einbauen und uns wieder ein paar Höhenmeter hinaufschrauben.  Mittlerweile scheint auch schon wieder die Sonne und uns strahlt der blaue Himmel entgegen. Durch kleine Dörfer, blühende Felder ziehen sich die nächsten Kilometer mit stetigem Auf- und Ab durch die Provinz. Im Anschluss geht es zu einer traumhaften Szenerie am Fuße des Monte Casale Massivs. Am Maso Maserac werden wir von den herzlichen Gastgebern mit einem Sonnenuntergangspicknick empfangen. Hier werden ebenfalls wieder lokale Köstlichkeiten wie hausgemachtes Brot, Bärlauch-Pesto, frisches Obst direkt vom Feld und Käse aus der Comano-Region angeboten. Wir genießen den Blick auf die noch winterlichen Gletscher des Adamello. 

Sonnenuntergangs-Picknick + Unesco 0KM Fahrradtour

Am nächsten Tag starten wir meine Lieblingstour unseres Gravelaufenthalts:  direkt in Torbole und rollen den klassischen Sarca-Radweg bis zum bekannten Klettergebiet Massone. Ab hier zieht sich die Tour über steile kleine Straßen und Schotter nach Nord-Osten durch einen Kastanienwald unterhalb vom Monte Ben. Abseits von Hauptstraßen geht es an vielen Weinfeldern vorbei bis nach Cavedine.

Von hier fahren wir weiter über leichte Singletrails bis nach Sarche in Valle dei Laghi. Das Tal der beiden Seen ist bekannt für die edle Nosiola Weinrebe. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Kellereien in der Region befinden. Wer noch fabelhaft speisen möchte, sollte sich im Anschluss die Cantina Toblino nicht entgehen lassen! Eine absolute Empfehlung! Wir entscheiden uns dort für ein fabelhaftes vegetarisches Menü – hier runden saisonale und regionale Produkte das Gesamt-Erlebnis ab. 

An Tag drei geht es für Lara und mich den Klassiker hinauf zum Ledrosee. Die Ponale. Ein wirkliches Must-Do für einen Garda-Besuch mit den Gravelbikes. Der Anstieg ist durch den feinen Schotter, die Aussicht und die Tunnelpassagen wahnsinnig kurzweilig und hier lohnt es sich auf jeden Fall auch noch die Ledroseeumrundung mit einzubauen. Wer noch nicht genug hat, kann hier noch weiter richtung Westen radeln und die Passstraße zum Tremalzo mitnehmen.

Blick von der Ponale anauf den See in Richtung Monte Altissimo und Monte Baldo

Bergziegen sollten sich aber im Vorfeld bewusst sein, dass hier noch einige Höhenmeter dazukommen. Wir beenden unsere Tour heute nach dem Ledrosee und rollen gemütlich die Ponale hinunter an den Hafen zum Restaurant L’Ora nach Riva del Garda. Hier endet auch unser Aufenthalt mit dem rustikalen Trentiner Klassiker: Strangolapreti. (Ein Schmankerl für Spinatknödel-Fans!) 

Fazit: Das Gravelbike ist auf jeden Fall auch sehr gut am nördlichen Ende des Gardasees aufgehoben! Besonders Höhenmeter-SammlerInnen werden hier nicht enttäuscht werden.