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Die Silvretta Montafon ist ein faszinierendes Bergparadies in Vorarlberg: Umringt von einigen 3000ern und alpinen Ausblicken auf das Rätikon ist sie auch im Sommer ein spannendes Reiseziel. Im Juli konnten wir uns von der Vielfalt der Region selbst überzeugen. Unser Stützpunkt: die BASE Montafon in St. Gallenkirch. Ideal gelegen, um die Easy-Access Möglichkeiten der Bergbahnen der Region in Anspruch zu nehmen.  

Am ersten Tag zieht es uns daher direkt auf den Parade-Wandergipfel der Region: Die Madrisella. Der Gipfel ist mit der Versettlabahn einfach zu erreichen. Rund 850 Höhenmeter sind zu überwinden. Auf einem Höhenweg geht es in einem Auf- und Ab unschwer bis zum Gipfelkreuz. Kein Wunder, dass der Gipfel gut besucht ist! Dennoch ist die Nähe zu den Bahnen kaum mehr spürbar. Klettersteigfans können sich auch über den Madrisella Klettersteig (C/D) erfreuen und über den Normalweg wieder absteigen. 

Für uns ist nach der Madrisella die Tour jedoch noch nicht zu Ende. Am Kamm entlang geht es weiter zur Heimspitze. Auf dem Weg begleiten uns Aussichten auf Litzner-Seehorn, Drusenfluh, die Rote Wand und Co. – auch einige kleine Bergseen laden zum Abkühlen ein. Uns bläst leider heute ein bisschen zu sehr der Ostwind entgegen und so verzichten wir auf den Bade-Stopp auf dieser Tour. Wir bleiben oft stehen und sind fasziniert von der Hochgebirgskulisse und dem abwechslungsreichen Wegabschnitt.

Einige Meter Blockgelände sind vor der Heimspitze zu überwinden und schon genießen wir die plattigen Rastmöglichkeiten am Gipfelkreuz bei einem kleinen Mittagsschläfchen. Im Abstieg bewegen wir uns über einen kurzen unmarkierten Grat zurück. Wir zweigen bei einem der Bergseen wieder auf den bereits bekannten Wegabschnitt zur Madrisella und gehen den gleichen Weg bis zur Bergbahn. Trotz der langen Distanz von 20 km geht sich noch ein kleiner Apfelstrudel bei der Alpe Nova aus und wir nehmen den entspannten Weg zurück ins Tal mithilfe der Versettlabahn. 

Die Mountainbikes bekommen am nächsten Tag auch noch Trail unter die Reifen. Wir testen den kleinen, aber feinen 2022 erbauten Trailpark am Hochjoch. Es gibt den Hubertus – Kilka Wald und Wolfsgruaba-Trail zu erkunden. Besonders Einsteiger*Innnen können sich hier sehr gut an das Trail-Fahren herantasten.  Ausgangspunkt für alle Trails ist das Kapellrestaurant an der Hochjochbahn. Wer auf der Suche nach Flow ist übt sich am besten am Hubertustrail. Will man sich langsam an verblockteres Terrain wagen, eignet sich der Wolfsgruaba-Trail ganz hervorragend! Im Kilka Wald findet man engere und steilere Kurven und auch den einen oder anderen kleinen Sprung – Fazit: Die Trails machen auf jeden Fall richtig Laune! Eine ideale Halbtagesbeschäftigung.

Nach ein paar Laps mit Bahnunterstützung geht es für uns noch an weiteres Highlight der Region. Den längsten Klettersteig in Vorarlberg: Den Hochjoch-Klettersteig. 

Mithilfe des Sennigrat Lifts sind wir mit einem kleinen Zustieg über eine steile Wiese schon direkt am Einstieg. Unschwer, jedoch sehr lang zieht sich der Steig vom Schwarzsee hinauf bis zum Hochjoch Gipfel, über den Hochalpila-Grat geht es zurück zur Wormser Hütte. (Aufgepasst: Aufgrund der vielen grasigen Passagen ist der Klettersteig bei Nässe zu vermeiden!) Spürbar ist, dass wir unsere Arme bereits beim Biken beansprucht haben und so werden auch die C-Stellen herausfordernd. Die Aussichten auf die Seen und die Umgebung entschädigen jedoch für die Mühen und so vergeht die Zeit wie im Fluge. Für den Abstieg waren die Lifte leider bereits geschlossen. Wunderbar also, dass beim Kapellrestaurant noch unsere Bikes auf uns warten, denn die 2.000 hm zu Fuß hätten diesen Tag noch gewaltig in die Länge gezogen. 😉 

Für den nächsten Tag sind schon mehr als 30° C angesagt und daher ist es sehr erfreulich, dass auf unserem Tagesplan die Alpgueswanderung steht. Perfekt, dass hier gleich zwei Seen am Wegrand auf uns warten. Die Grasjochbahn bringt uns direkt zum Ausgangspunkt und auf fast 2.000 m ist die Luft noch ein wenig kühler. Mit der Trailrunning Ausrüstung lassen sich viele Abschnitte laufen und wir sind abermals begeistert von den Aussichten. Die Bahnen lassen wir schnell hinter uns und laufen auf flowigen Wegen bis zum Scheimersch Gipfel. Mit dem Zusatz-Gipfel sind es etwa 900 hm und 12 km. Über kurze Blockpassagen geht es nach der Gipfeleinlage hinauf auf ein Joch, hinter dem sich der erste See, sowie der Ausblick auf das Europaschutzgebiet Verwall eröffnet. Mit seinen 120 m2 ist das Verwall somit das größte Schutzgebiet von Vorarlberg. Dieser Abschnitt ist auch Teil der Mehrtagestour: Verwallrunde. 

Die Abkühlung im Alpguessee kommt bei diesen Temperaturen besonders gelegen – daher unbedingt Badesachen / Handtuch einpacken und die klaren Bergseen genießen. Im Abstieg zum unteren Alpguessee sieht man bereits die gleichnamige Alpe. Mit dem Verwallgebiet im Rücken steigen wir im Anschluss noch weitere 200 hm auf bis wir wieder die Grasjochbahn erreichen. Veganer / Vegetarier sollten hier unbedingt auf eine „Knolle“ einkehren, denn leckere Ofenkartoffeln runden einen gelungenen Bergtag ab.